Zeitlich konform mit den großen Sterbefällen dieser Welt fand die Trauerfeier für meine Ex-Schwiegermutter statt.
Dabei musste ich feststellen, dass mir die Eignung für Ereignisse dieser Art fehlt.
Schon rein materiell bin ich nicht auf eine Trauerfeier in einer
Friedhofskapelle in der Stadt Schleswig an der Schlei vorbereitet.
Von Tante I. und Onkel E., die am nächsten Tag zum Geburtstag meiner Mutter gekommen waren, kam dann die Bemerkung: „Hier in Schleswig ziehen wir bei einer Beerdigung dunkle Sachen an..“.
Unser Auftritt in der Kapelle (meine Mutter hatte ich noch dabei) war wohl auch sonst noch mit Formfehlern behaftet. Wir sind ohne Umstände in die nächste noch freie Bankreihe geschlüpft.
Richtig wäre es wohl gewesen, im Mittelgang nach vorne gegangen zu sein, vor dem Sarg gesenkten Hauptes verharrt zu haben, den bereits Anwesenden nach der Gedenkminute diskret zugenickt zu haben und dann den Platz nach einem kurzen, stehend verichteten Gebet, eingenommen zu haben.
Die abzusingenden Lieder kannte ich nicht. Die Worte der Pastorin berührten mich nicht.
Das Fernsehen war auch nicht da.
Jeder hat wohl die Eignung für Ereignisse dieser Art in eigener Sache. Außerdem ist es m.E. nicht wichtig, ob die Worte des Pastors berühren, sondern ob der verstorbene Mensch einen berührt hat. Mach dir also keine Gedanken, du warst da und wolltest niemanden verletzen, sondern Anteil nehmen (nehme ich an). Nur das zählt m.E. Dein Trost: Du bist weiterhin Guinness-würdig.
Vielleicht sollte man einen Guinness-Termin freischaufeln?
di?
12:15
Mit weiblicher Begleitung?
jo, wenn’s genehm ist. 12:15, du commodore?
ja, wenn da (sein anwesenheitsgrad liegt bei 30 prozent)