Fahrradcontent

Es geht mal nicht um die großen Dinge, die die Welt bewegen.

Schwamm im Haus, verwirrte Mutter und die Krise im Nahen Osten müssen mal ins zweite Glied zurücktreten.

Nein. Es geht um Fahrräder.

In der Nacht zum Sonntag sind bei uns auf dem Hof die beiden besten Räder geklaut worden; darunter Töchterchens gutes Gudereit.

Gestern nun sehen wir unser Töchterchen mit dem von der Mutter ausgeliehenen Aldi-Fahrrad wie sie nicht fährt, sondern schiebt. Eine Freundin hebt während des Schiebens das Hinterrad an, weil, nein, nicht die Kette abgelaufen ist, sondern das Seilschloss nicht mehr aufgeht.

Etliche Leute hätten sich schon an dem Schloss versucht, sogar ein alter Grieche.

Weil nun aber das Aldi-Fahrrad ein unverzichtbares Transportmittel für den Weg zur Arbeit ist, musste das Schloss noch geknackt bzw. zersägt werden.

Man sieht also meine Gattin und mich auf dem Hof mit drei Handsägen, zwei Zangen und weiterem überflüssigen Handwerkszeug dabei, das Seil des Schlosses zu zersägen.

Eine der Sägen erwies sich als Metallsäge, mit der es tatsächlich gelang, in ungefähr einer halben Stunde und einem Jever als Schmiermittel, das Seil zu zersägen.

Zwischendurch beäugte uns eine junge Frau misstrauisch, weil sie uns zunächst als Fahrraddiebe einstufte.

Wie sich zeigte, handelte es sich um eine traumatisierte Studentin, der in kurzen Abständen schon sechs (ich wiederhole: SECHS) Fahrräder gestohlen worden sind. Dabei hatte es keine Rolle gespielt, dass die Räder fest angeschlossen waren oder sich in Kellerräumen befanden.

Sie würde Kiel hassen!

Heute morgen nun sind wir zu Fuß gegangen, weil es in Strömen regnete.

7 Gedanken zu „Fahrradcontent“

  1. Ich vermute mal, daß die „traumatisierte Studentin“ (wahrscheinlich selbstgestrickte Pullover tragend und nach Knaus-Ogino verhütend) dahinter steckt. Wie sonst kommt sie innerhalb kurzer Zeit zu sechs ’neuen‘ Fahrrädern? Das macht doch keine Versicherung (die sie vermutlich noch nicht mal hat) mit und jedesmal ein neues kaufen? Na, ich weiß nicht so recht …..
    Daher würde ich eine dezente Observierung dieser Person vorschlagen. In irgendeinem alten Schuppen hat sie bestimmt „Fahrräder auf Vorrat“.

  2. Mir ist auch ein mal ein Fahrrad gestohlen worden ob wohl es mit einem Vorhängeschloss an einer Laterne befestigt war und ich nur 5min im Supermarkt war. Einfach nicht zu glauben die Täter mussten eine Akkuflecks dabei gehabt haben denn wie will man sonnst ein solches Schloss knacken? Ach ja die Studentin kommt mir auch äußerst fragwürdig daher mit sechs Gestohlenen Rädern.

    Gruß
    Stefan

  3. Mir ist in Kiel noch kein einziges Fahrrad geklaut worden. Ich glaube, das hängt hier sehr von der jeweiligen Gegend ab. Von einem Hinterhof am Lehmberg wurde mir schon mal berichtet, man habe dort einen ganzen Baum abgesägt, um nächtens das an diesem angeschlossene Fahrrad zu entwenden.

    Hier im Stinkviertel dagegen lassen viele ihre Räder sogar nachts auf der Straße an- und teilweise auch nur abgeschlossen, ohne daß sie wegkommen.

  4. Dann scheint ja der Westring eine Grenze für Fahrraddiebe zu sein…

    Stimmt wohl. Ich denke mal, daß weit über 90% der Studenten östlich des Westring wohnen. Und irgendwie müssen die ja auch zur Uni kommen. Und sei es mit einem ‚geliehenen‘ Drahtesel.

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