Sagt Mutter, ’s ist Uwe!

Lieber Uwe,

Du musst jetzt ganz stark sein.
Wir haben etwas aus Deiner Vergangenheit herausgefunden. Du hast zwei Brüder, Nis und Momme Randers. Momme und Dein Vater sind auf See umgekommen. Dein Bruder Nis hat Dich unter Einsatz seines Lebens aus Seenot gerettet.
Am Strande der Nordsee hat Dich Deine Mutter nach Deiner Rettung in die Arme geschlossen. Erinnerst Du Dich jetzt wieder? Die Worte Deiner Mutter waren:

Da faßt ihn die Mutter: „Du steigst mir nicht ein:
Dich will ich behalten, du bliebst mir allein,
Ich wills, deine Mutter!

Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn;
Drei Jahre verschollen ist Uwe schon,
Mein Uwe, mein Uwe!“

Lieber Uwe, Du hast dieses Wissen über Dich selbst, das Du bisher in Deinem tiefsten Inneren eingekapselt hattest, dem Seemann Opa aus Hamburg zu verdanken, der in Zusammenhang mit einer Diskussion bei dem Blogger Ole plötzlich die Eingebung hatte, dass Du der Uwe bist, dessen Bruder Nis Randers ist.

11 Gedanken zu „Sagt Mutter, ’s ist Uwe!“

  1. Nun gut, ich sehe, ich kann es nicht länger für mich behalten: Ja, ich bin DER MANN IM MAST. Wenn ihr wissen wollt, was ich in diesen drei Jahren, in denen ich für meine Mutter und meinen Bruder ‚verschollen‘ war, erlebt habe, so könnt ihr es hier nachlesen. Alle Einnahmen aus diesem Buch gehen in den Fonds zu Gunsten hirnkranker und traumatisierter Weblogger.

  2. total witzige idee erzählen zu wollen was der typ so erlebt hat ,all die jahre. mir war zum heulen, und ich dachte, ich schau mir das ding mal wieder an um so richtig abflennen zu können, und dann bin ich auf dich gestossen.mir war es noch nie wirklich klar warum mir das gedicht gefällt, aber jetzt will ich den fortsetzugsroman.

  3. Momme Randers, der Bruder von Uwe Randers. Das muss doch auch ein Deutschlehrer verstehen. Aber Lehrer sind ein besonderes Kapitel, wie wir alle leidvoll erfahren mussten…

  4. Uwe mein Uwe, das war eines meiner lieb-sten Gedichte die ich als Schulmädchen
    in der Kriegszeit lernte.Nun suche ich verzweifelt nach diesem Gedicht, können Sie mir helfen? Danke, Melanie Franck

  5. Hier ist Uwe:

    Krachen und Heulen und berstende Nacht,
    Dunkel und Flammen in rasender Jagd –
    Ein Schrei durch die Brandung!

    Und brennt der Himmel, so sieht mans gut.
    Ein Wrack auf der Sandbank! Noch wiegt es die Flut;
    Gleich holt sichs der Abgrund.

    Nis Randers lugt – und ohne Hast
    Spricht er: „Da hängt noch ein Mann im Mast;
    Wir müssen ihn holen.“

    Da faßt ihn die Mutter: „Du steigst mir nicht ein:
    Dich will ich behalten, du bliebst mir allein,
    Ich wills, deine Mutter!

    Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn;
    Drei Jahre verschollen ist Uwe schon,
    Mein Uwe, mein Uwe!“

    Nis tritt auf die Brücke. Die Mutter ihm nach!
    Er weist nach dem Wrack und spricht gemach:
    „Und seine Mutter?“

    Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs:
    Hohes, hartes Friesengewächs;
    Schon sausen die Ruder.

    Boot oben, Boot unten, ein Höllentanz!
    Nun muß es zerschmettern …! Nein, es blieb ganz …!
    Wie lange? Wie lange?

    Mit feurigen Geißeln peitscht das Meer
    Die menschenfressenden Rosse daher;
    Sie schnauben und schäumen.

    Wie hechelnde Hast sie zusammenzwingt!
    Eins auf den Nacken des andern springt
    Mit stampfenden Hufen!

    Drei Wetter zusammen! Nun brennt die Welt!
    Was da? – Ein Boot, das landwärts hält –
    Sie sind es! Sie kommen! – –

    Und Auge und Ohr ins Dunkel gespannt…
    Still – ruft da nicht einer? – Er schreits durch die Hand:
    „Sagt Mutter, ’s ist Uwe!“

  6. heute fiel mir ein Teil dieses Gedichts wieder ein und zum Glück fand ich den Rest im Internet. Ich mochte das Gedicht schon als Kind, es gefällt mir immer noch. Jawolle!!

    Irene, nicht von der See, sondern aus dem Allgäu

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.