Die Welt wartet auf diesen Eintrag…

..in dieses Weblog.

Nach einer Familienkonferenz haben wir gestern entschieden, erstmalig die Sendung „Ich bin ein Star. Holt mich hier raus!“ im Deutschen Fernsehen zu betrachten.

Die Betrachter dieser Sendung äußern sich wie folgt:

Mann: Nach ca. 5 Minuten Zeichen von Müdigkeit, Unaufmerksamkeit und Desinteresse.

Frau: Will mit der ganzen Sache n i c h t s zu tun haben.

Tochter: Ich will zurück an meinen PC!

Fazit: Das Wichtigte an der Fernsteuerung ist die Umschaltmöglichkeit!

Ein brauchbares Motto für ältere Herren:

..als der selbstgewisse Rausch
der Jugendlichkeit verflog..

gefunden in einem mit „Astigmatismus“ (Sehstörung) betitelten Artikel in Das hermetische Café.

Wenn ich mich im Einzelnen in diesen Artikel vertiefen wollte oder könnte, würden sich bei mir in der Tat Sehstörungen einstellen. Aber dieses Zitat gefiel mir.

ALDI


das Bild da oben habe ich im lummaland geklaut, weil ich kein eigenes habe. Aber vor unserem ALDI habe ich auch eine Dreiviertelstunde vor Öffnung gestanden, vonwegen dem Notebook. Mit den Leuten im Radius von einem Meter um mich herum gab es sogar nette, scherzhafte Wortwechsel: „Wenn jetzt ne Bande mit Kalaschnikoffs käme…jeder hier hat doch 1300 Euro bar in der Tasche..“.

Bei Öffnung standen vielleicht 30 Leute ohne Einkaufswagen, also potentielle Notebookerwerbskonkurrenten an, ich war der 3. und hatte mich in dieser Spitzengruppe als Kundiger profiliert. Die Dame vor (!) mir hatte verlauten lassen: „..Sie gehen als Kundiger voran, weil Sie ja wissen wo die Notebooks liegen und wir kommen dann hinterher..“.

Wir strömten also ohne Rempeleien in die Lokalität, ich voran, Schwenk nach rechts, schon 6 bis 7 Meter in der Gasse zurückgelegt, da ertönt aus dem Kassenbereich der Ruf: „..die Notebooks gibt es hier..“.

Unter schmerzhaften Adrenalinstößen Schwenk Marsch zu den Kassen. Die armen Schweine ab Platz 20 oder so stehen also als Erste an den Kassen und die strebsamen Frühaufsteher von der vorderen Plätzen im zweiten Glied.

Dieses Feeling muss es auch in der Nachkriegszeit beim Kohlenklau oder beim Anstehen nach Bananen in der Ostzone gegeben haben. Alle schlechten Charakterzüge treten dann ununterdrückbar an die Oberfläche.

Eine resolute ALDI-Frau händigte dann die Notebookkartons, die wie schnöde Persilpakete aussahen, an die notebookgierige Schar an den Laufbändern aus. Alle bekamen ihr Objekt der Begierde. Ruhe und Gelassenheit kehrte ein, die Zivilgesellschaft hatte gesiegt.

Lesen!

Es gibt wohl begründete Angst vor protestantischen Fundamentalismus unter diesem unsäglichen amerikanischen Präsidenten. Der Blog-Artikel von Rainer Sütfeld ist lang und lesenswert.

Eine Nachbarin von uns war zu Besuch in Memphis/Tennessee und erzählte uns, dass da drüben jemand gesprächsweise fragte, ob die Deutschen noch stark unter den Kriegsschäden zu leiden hätten.. Das scheint mir ein Beleg für die unglaubliche Unwissenheit und Ignoranz gegenüber ausseramerikanischen Angelegenheiten zu sein, die in den USA in weiten Kreisen anzutreffen ist.

Wahrscheinlich das republikanische Klientel…(ich pflege meine Vorurteile).

Alte Karamellen

Wenn der antviller wilhelmraspe zu

„48. Grass, Günter – Die Blechtrommel“ sagt:
„dieses ganze böllgrasslenzwillywählenfriedenwollenbetroffenkuckenpack: nein“

könnte ich ja mal versuchen, mich an meine Befindlichkeiten zu diesem Thema vor rund 30 Jahren zu erinnern.

Ich nehme mal das Jahr des Kniefalls (1970). Diese Seite zählt die wichtigsten Ereignisse im Jahr 1970 auf, also Vietnamkrieg, Willy Brandt bei Honegger und in Warschau, Salvador Allende, Jimi Hendrix, Nasser, Andreas Baader, Solschenizyn und Hippies.

Die Blechtrommel hatte ich wahrscheinlich schon damals im Bücherregal, denn das Buch kam schon 1959 heraus. Ich habe mich durch das Buch durchgekämpft und bin im letzten Teil, dessen Handlung (?) wohl in der Nachkriegszeit spielt, ziemlich abgeschlafft. Bölls Bücher fand ich lesbarer.

Ich befand mich mit 26 Jahren im bürgerlichen Lager, als verheirateter Arbeitnehmer mit zwei Töchtern, die jüngere gerade zwei Jahre alt. Die „Chance“ Hippie oder Revolutionär zu werden, hat sich mir als Früh-Lohnabhängiger und Früh-Familiengründer nicht eröffnet.

Gleichwohl habe ich als „Mainstream-Linker“ für die Anerkennung der DDR argumentiert und konnte die knallharten Vertreter der Gegenrichtung nicht verstehen. Die Gräben waren wohl ähnlich zementiert, wie heute zwischen Demokraten und Republikanern.

Es war eine schöne Zeit. 1973 ging es bei mir mit der Computerei los. IBM als Zentralgestirn, Cobol (das ist eine Programmiersprache) und Lochkarten.

Die philosophische und weltanschauliche und weltverbesserische Attitüde von damals ist mir heute abhanden gekommen.

Die Sonne scheint….

..das Laub wird bunt und die Furie tobt.

Rungholt hat in der Nacht ferngesehen, bis die Nachrichten aus dem Sinai kamen.

Vielleicht ist es ja sinnlos, noch einzelne Explosionen aus dem Berg der ständig stattfindenden Katastrophen herauszustellen. Aber es muss doch wohl erlaubt sein, sie zu bemerken und betroffen zu sein.

Aber nicht nur Osama grüßt rechtzeitig zum Beginn des Wochenendes, auch unsere Schutzmacht auf der anderen Seite des großen Teiches bringt sich mit chirurgisch präzisen Aktivitäten in Erinnerung.

Passend zum Thema habe ich dann noch dieses stimmungsvolle Bild gefunden:

Aktuelles

Vor ein paar Tagen hatte ich ja ‚Heinz‘ getroffen, fünf oder sechs Bierchen getrunken und zu Hause mit dürren Worten aufgeschrieben, was ich von dem Gespräch noch so behalten hatte. Drei ‚Söhne‘ haben dazu kommentiert und in jedem Eintrag wurden auch die jeweiligen Väter erwähnt, die ja doch eine gewisse Rolle im Leben der Söhne zu spielen scheinen.

Der letzte Kommentar kommt nun von Richard Gleim, der vier Jahre im Tausendjährigen Reich gelebt hat, während ich es nur auf ein Jahr gebracht habe.
R.G. hat kindliche Erinnerungen an eine Bombennacht und an schlimme Tage danach aufgeschrieben und ich würde mir wünschen, dass neben mir auch noch andere diesen Bericht lesen. Ich behaupte mal ganz kühn, dass diese Lektüre mehr ‚bringt‘ als dieser oberflächliche, hollywood-kompatible Untergangsfilm.

Ach ja ‚Väter‘: Das Thema ‚Krieg‘ war zwischen Vater und Sohn längst abgehandelt. Nur einmal noch meinte ich in Zusammenhang mit der umstrittenen Wehrmachtsausstellung, dass ein Soldat, der – wie mein Vater – von Anfang an den Krieg mitgemacht hatte, vielleicht doch etwas mitbekommen haben könnte.

Die Antwort war, soweit ich erinnere, zunächst ein kategorisches und mehrfach wiederholtes „Nein!“. Und Wochen später dann, völlig unerwartet beugte er sich vor, starrte mich an und sagte sinngemäß: „..und was ich noch sagen wollte, ich habe im ganzen Krieg von diesen Schweinereien nichts mitbekommen und auch nichts gewusst..“. Dabei war er so erregt, dass ich in Anbetracht seiner angeschlagenen Gesundheit, seine Aussage so wie sie war zur Kenntnis genommen hatte.