Mari

ist jetzt wieder zu Hause.

Kind und Gastkind sind heute morgen um zwei Uhr mit dem Taxi aus den Kieler Katakomben zurückgekehrt. Robert, ein Mitschüler, hat die beiden Grazien ganz ritterlich begleitet. In meiner Eigenschaft als Vater war mir vor zwei Uhr kein Schlaf vergönnt; ich konnte sie also zeitunglesenderweise begrüßen. Aufgestanden werden musste 3 1/2 Stunden später, um rechtzeitig zum Flughafenbus zu kommen. Da dieser zeitliche Ablauf nach harten Verhandlungen am Abend zwischen Eltern und Kinder festgeklopft worden war, war also alles in Ordnung.

Ich habe also um 6 Uhr den Koffer und die Kinder zum Schulhof gebracht. Vater und Kind haben sich dann wieder in das normale Leben integriert.

Das Töchterchen ist heute nachmittag sitzend vor laufendem Computer eingeschlafen. Das arme Kind.

Wir sind Rabeneltern.

Einige Papierbilder mit unserer Finnin im Party-Top werde ich noch einscannen und der Blogosphäre zur Verfügung stellen.

Hier nun eine Finnin mit und ohne Party-Top:

Es handelt sich bei beiden Fotos um Mari. Party-Tops machen Leute.

Mari

hatte heute folgendes Programm (zusammen mit den Anderen): Fahrt nach Hamburg, Freizeit in der Mönckebergstraße, Kauf von drei Paar Schuhen, zwei Party-Tops, einem Gürtel, zwei Armbändern, einem Paar Ohrringe, einem Minirock (Größe ca. Din A4) und einer Jeans. Dann unter Zeitdruck zum vereinbarten Treffpunkt in der Speicherstadt. Besichtigung (Banane!). Dann wieder Freizeit in der Mönckebergstraße und Einkäufe (oben schon erwähnt). Unter Zeitdruck zur Speicherstadt (Hamburg Dungeons). Mit dem Taxi wieder zur Mönckebergstraße, dann zum Bahnhof und rechtzeitige Abfahrt nach Kiel.
Ankunft bei Gasteltern, essen, kurz plaudern und Abgang, na wohin wohl(?), zum Irish Pub. Vereinbarungsgemäß werden wir um Mitternacht mit der Rückkehr der beiden Mädchen rechnen können.

Wir sind ziemlich müde.

Mari

hat gestern im Sophienhof zwei Party-Tops gekauft; das eine schwarz, das andere blau, jeweils geschätzte 20 gramm; ich kenn mich da nicht aus. Vorher waren sie noch in der Schule, anschliessend im Freilichtmuseum, dann bei einer Mitschülerin in Kiel (Autotransport, danke Gattin) zum DVD gucken (Ice-Age) und dann wieder im Irish-Pub, wo der DJ sich wohl in Mari verguckt hat (Mari hat aber zu Hause einen boyfriend). Die Kinder hielten ihre Versprechen ein und waren um Mitternacht zu Hause. Töchterchen machte zwar einen Verlängerungsversuch per Handy, biss aber auf Granit. Sind Eltern grausam?

Mari

fühlt sich bei uns so langsam wohl. Sie war gestern mit Töchterchen in unserem Einkaufsparadies, dem Sophienhof. Unsere hübsche Finnin hat sich drei(!) Paar Schuhe gekauft, weil sie zu Hause erst dreissig(!!!) Paar hat.

Abends wurde das elterliche Basislager per Telefon beansprucht. Im Irish Pub, wo sich der harte Kern der finnisch-deutschen Bande aufhielt, fand ein Quiz statt.

Eine der zu lösenden Aufgaben war: „Welche der Euro-Münzen sind stark magnetisch?“. Mit den Haft-Magneten von der Kühlschranktür, liess sich die Frage klären.

Mari

heißt die 17jährige finnische Austauschschülerin, die eine Woche lang bei uns wohnt. Mit Englisch kommen wir ganz gut über die Runden. Am Freitag kam sie abends an und schon ging das Programm los. Töchterchen und Mari mussten zu einer Party. Mit Taxi-Transport, elterlichen Ermahnungen und gefälschtem Schülerausweis bangten wir bis kurz nach Mitternacht und konnten sie dann wieder im Empfang nehmen.
Am nächsten Tag waren sie bei einer von der Schule organisierten Fahrt nach Husum und zur Hallig Hooge gut aufgehoben. Am Abend allerdings war dann ein Transport in einen abgelegenen Stadtteil Kiels zu einer „Mädchenparty“ im Reihenhaus der Eltern einer Mitschülerin mit Rücktransport angesagt.
Heute nun war Gasteltern-Programmgestaltung durchzuführen. Meine verdienstvolle Gattin (vielen Dank, meine Liebe!) fuhr Kind, Gastkind, eine Mitschülerin und deren Gastkind zur Phänomenta in Flensburg, was ganz nett gewesen sein soll. Zur Zeit sind Frau, Kind und Gastkind in einem anderen westlichen Stadtteil Kiels, weil Mari Fußball(!) spielt. Mari spielt nämlich seit ihrem 6. Lebensjahr Fußball.
Heute abend ist auch irgendwas. Das kann sich aber noch ändern.
Morgen gehe ich wieder zur Arbeit. Das ist auch nicht schlecht.

Kommunale Verwarngeldfalle

Wenn man nach Ablauf der Gültigkeit des alten Ausweises bei der Stadt Kiel einen neuen Personalausweis beantragt, fällt das Fallbeil.

Bums: 15 Euro Verwarngeld, wenn man gleich bezahlt und auf ein rechtsmittelfähiges Bußgeldverfahren verzichtet. Die freundliche Dame erklärte mir, dass ab 1.4.2004 rathausintern so vorzugehen wäre.

Nach hörbarem Zähneknirschen und Gebrauch der Verbalinjurie „..nicht bürgerfreundlich..“ habe ich mich der Macht gebeugt und auf ein Ende à la Michael Kohlhaas verzichtet.

Die Zeit heilt Wunden.

Faux Pas

Zeitlich konform mit den großen Sterbefällen dieser Welt fand die Trauerfeier für meine Ex-Schwiegermutter statt.

Dabei musste ich feststellen, dass mir die Eignung für Ereignisse dieser Art fehlt.

Schon rein materiell bin ich nicht auf eine Trauerfeier in einer
Friedhofskapelle in der Stadt Schleswig an der Schlei vorbereitet.

Von Tante I. und Onkel E., die am nächsten Tag zum Geburtstag meiner Mutter gekommen waren, kam dann die Bemerkung: „Hier in Schleswig ziehen wir bei einer Beerdigung dunkle Sachen an..“.

Unser Auftritt in der Kapelle (meine Mutter hatte ich noch dabei) war wohl auch sonst noch mit Formfehlern behaftet. Wir sind ohne Umstände in die nächste noch freie Bankreihe geschlüpft.

Richtig wäre es wohl gewesen, im Mittelgang nach vorne gegangen zu sein, vor dem Sarg gesenkten Hauptes verharrt zu haben, den bereits Anwesenden nach der Gedenkminute diskret zugenickt zu haben und dann den Platz nach einem kurzen, stehend verichteten Gebet, eingenommen zu haben.

Die abzusingenden Lieder kannte ich nicht. Die Worte der Pastorin berührten mich nicht.

Das Fernsehen war auch nicht da.

Bericht aus den Bergen

Da im Moment ja nichts wichtiger ist als das Skilaufen, hier einige Bemerkungen zu diesem Thema:

Wir, Mann, Frau und Kind waren gerade acht Tage lang auf Skiern. Mit dem Bus fuhren wir des Nachts von Kiel in die Berge und nach einer guten Woche wieder nächtlich in umgekehrter Richtung nach Hause.

In Kiens, das liegt zwischen Bruneck und Brixen, nicht weit vom Brenner, ging es dann jeden Tag früh um viertelvorneun mit dem Bus zum Kronplatz und nachmittags um halbfünf wieder in das Hotel zurück.

Am Kronplatz gondelten wir in die Höhe, trafen uns um zehn Uhr bei Tonis Hütte (beim Gipfel) und begannen den Skikurs, so wie wir eingeteilt waren.

Um drei Uhr nachmittags endete der Skikurs mit rituellem Aufstellen eines Skis und dankbarem Skistockklopfen gegen die Kanten.

Im Tal kamen wir dann so zwischen halbvier und vier Uhr an, entweder abgegondelt oder abgefahren und trafen uns dann auf der Terasse der ‚Gigger-Bar‚.

Nach einem Bier oder einer Apfelschorle traten wir um vier oder um halbfünf die Rückfahrt zum Hotel ‚Leitgamhof‚ in Kiens an.

Um sieben Uhr abends fand dann das mehrgängige Menü statt, das anschließende Programm des Veranstalters und der Gang ins Bett.

Das Programm bestand aus 1x Kegeln, 1x Fackelwanderung ums Dorf, 1x Taufe der Anfänger und Dank an die Skilehrer, 1x kein Programm und ziemlich oft Bilder und Filme vom Tage gucken.

Das alles klingt nun ziemlich nüchtern oder gar freudlos. Aber das war es nun nicht.

Während der Busfahrt in das Skigebiet haben wir immer den ‚Kleinen Nils‘ von der CD gehört. Der ruft bei einem norddeutschen Sender mit Kinderstimme immer Leute an und bringt sie in Verlegenheit. Hinterher müssen die Leute dann erfahren, dass sie ‚die ganze Zeit im Radio waren‘.

Einmal haben wir während des Abendessens an unserem Tisch viel gelacht. Wir hatten ein Spiel erfunden, bei dem es darum ging, möglichst genau zu erraten, wann der nächste Gang serviert wird. Ich wurde Zweiter.

Ach ja! Ich habe das Herrenklo in der Gigger-Bar aufgesucht, weil meine Tochter mich schon im vorherigen Skiurlaub auf dieses Klo hingewiesen hatte. Die Herren lassen ihre Wasser gegen eine große Glasscheibe, hinter der sich ein gegipstes Alpenpanorama befindet. Sehr eindrucksvoll!