Was zum Nachdenken…

Neben uns saßen Kulturbürger. Kulturbürger haben im Grunde keine wirklichen Interessen oder Leidenschaften. Sie sitzen ausdruckslos, devot und ernsthaft im Restaurant, trinken teueren Wein und warten darauf, endlich den Weg auf die kulturelle Schlachtbank zu gehen.

Sie gehen ins Theater oder in die Oper weil das von Kulturbürgern so verlangt wird. Sie strahlen Hörigkeit aus, Hörigkeit den Theatermachern gegenüber, die sie damit begründen, dass der Intendant, der Regisseur oder der Dramaturg ja etwas können muss, wenn man ihn zu dem gemacht hat was er ist. Der eigene Geschmack, das eigene Interesse hat sich der Kunst der Theatermacher unterzuordnen, schließlich wissen die, was Kultur ist.

Ich frage mich, ob ich eine Meinung habe, bevor ich die Meinung Anderer höre oder lese. Würde mir gerne einbilden, dass es so wäre…

Nachtrag:

Unser liebes Stadttheater trägt eine nicht geringe Mitschuld an seiner heutigen Misere. Es hat sich selbst in Misskredit gebracht durch ästhetische Arroganz seinen Besuchern gegenüber. Indem es zu einer Selbstbefriedigungsmaschinerie verkommen ist: das Theater als Onanieranstalt für Regisseure (die nur noch der Programmzettel so nennt) – wer will schon als Zuschauer bei solchen Übungen stören?

Als Büromensch

empfinde ich diesen Bericht als ziemlichen Kontrast zu meinem täglichen Einerlei.

Hier, in warmer Stube, das Notebook auf den Knien, ein Jever in Reichweite, mit zwei weiblichen Familienmitgliedern, auch in Reichweite, die immer noch versuchen, an mir Verbesserungen vorzunehmen, will ich auch nicht klagen.

Es regnet und prasselt gegen die Velux-Fenster. Schön, dass die Häuser hohl sind.

nomen ist nicht omen (oder so ähnlich)

Also, im Skikurs meiner Tochter machte Osama mit. Ein ganz netter älterer Herr, gebürtig aus Ägypten, der in erster Linie als Busfahrer fungierte. Er beherrschte zusammen mit Kersten, einem originellen Schweden, ganz vorzüglich den sogenannten Einkehrschwung.

Schon am ersten Tag, im Gasthof und auf der Piste, schallte es „..Osama hier.. Osama da..“ und niemand wunderte sich mehr. Tja.

Wenn Gondeln Ärzte tragen

In meinem Skikurs machte ein Arztehepaar mit. Beim Hochgondeln und in den Hütten erfuhr man nach und nach alles über diesen genetisch bevorzugt ausgestatteten Menschenschlag einschließlich ihrer Pferde, Kinder und sonstigen Bekannten, die jeweils exorbitant intelligent waren und wiederum hochintelligente Kinder hatten.

Michael war mir da lieber. Der war auch Arzt, was aber nur nebenbei herauskam. Er hatte Skistöcke, in denen sich Obstbrände befanden. Man musste nur die Griffe abschrauben und konnte dann einen Schluck nehmen.