Die Geschichte vom Blumentopf und dem Bier (via TXTguckloch).
Monat: April 2005
Neubürger
habe seit heute wieder einen gültigen Personalausweis. Für 15 Euro Verwarnungsgeld wegen Schlafmützigkeit und 8 Euro Neuanschaffungspreis sowie 6 Euro Passbilderstellungspreis kann sich das Ergebnis sehen lassen. Das Ding liegt vor mir auf dem Tisch. Ich lasse das Ereignis auf mich einwirken.
Mari
ist jetzt wieder zu Hause.
Kind und Gastkind sind heute morgen um zwei Uhr mit dem Taxi aus den Kieler Katakomben zurückgekehrt. Robert, ein Mitschüler, hat die beiden Grazien ganz ritterlich begleitet. In meiner Eigenschaft als Vater war mir vor zwei Uhr kein Schlaf vergönnt; ich konnte sie also zeitunglesenderweise begrüßen. Aufgestanden werden musste 3 1/2 Stunden später, um rechtzeitig zum Flughafenbus zu kommen. Da dieser zeitliche Ablauf nach harten Verhandlungen am Abend zwischen Eltern und Kinder festgeklopft worden war, war also alles in Ordnung.
Ich habe also um 6 Uhr den Koffer und die Kinder zum Schulhof gebracht. Vater und Kind haben sich dann wieder in das normale Leben integriert.
Das Töchterchen ist heute nachmittag sitzend vor laufendem Computer eingeschlafen. Das arme Kind.
Wir sind Rabeneltern.
Einige Papierbilder mit unserer Finnin im Party-Top werde ich noch einscannen und der Blogosphäre zur Verfügung stellen.
Hier nun eine Finnin mit und ohne Party-Top:
Es handelt sich bei beiden Fotos um Mari. Party-Tops machen Leute.
Mari
hatte heute folgendes Programm (zusammen mit den Anderen): Fahrt nach Hamburg, Freizeit in der Mönckebergstraße, Kauf von drei Paar Schuhen, zwei Party-Tops, einem Gürtel, zwei Armbändern, einem Paar Ohrringe, einem Minirock (Größe ca. Din A4) und einer Jeans. Dann unter Zeitdruck zum vereinbarten Treffpunkt in der Speicherstadt. Besichtigung (Banane!). Dann wieder Freizeit in der Mönckebergstraße und Einkäufe (oben schon erwähnt). Unter Zeitdruck zur Speicherstadt (Hamburg Dungeons). Mit dem Taxi wieder zur Mönckebergstraße, dann zum Bahnhof und rechtzeitige Abfahrt nach Kiel.
Ankunft bei Gasteltern, essen, kurz plaudern und Abgang, na wohin wohl(?), zum Irish Pub. Vereinbarungsgemäß werden wir um Mitternacht mit der Rückkehr der beiden Mädchen rechnen können.
Wir sind ziemlich müde.
Mari
hat gestern im Sophienhof zwei Party-Tops gekauft; das eine schwarz, das andere blau, jeweils geschätzte 20 gramm; ich kenn mich da nicht aus. Vorher waren sie noch in der Schule, anschliessend im Freilichtmuseum, dann bei einer Mitschülerin in Kiel (Autotransport, danke Gattin) zum DVD gucken (Ice-Age) und dann wieder im Irish-Pub, wo der DJ sich wohl in Mari verguckt hat (Mari hat aber zu Hause einen boyfriend). Die Kinder hielten ihre Versprechen ein und waren um Mitternacht zu Hause. Töchterchen machte zwar einen Verlängerungsversuch per Handy, biss aber auf Granit. Sind Eltern grausam?
Mari
fühlt sich bei uns so langsam wohl. Sie war gestern mit Töchterchen in unserem Einkaufsparadies, dem Sophienhof. Unsere hübsche Finnin hat sich drei(!) Paar Schuhe gekauft, weil sie zu Hause erst dreissig(!!!) Paar hat.
Abends wurde das elterliche Basislager per Telefon beansprucht. Im Irish Pub, wo sich der harte Kern der finnisch-deutschen Bande aufhielt, fand ein Quiz statt.
Eine der zu lösenden Aufgaben war: “Welche der Euro-Münzen sind stark magnetisch?”. Mit den Haft-Magneten von der Kühlschranktür, liess sich die Frage klären.
Mari
heißt die 17jährige finnische Austauschschülerin, die eine Woche lang bei uns wohnt. Mit Englisch kommen wir ganz gut über die Runden. Am Freitag kam sie abends an und schon ging das Programm los. Töchterchen und Mari mussten zu einer Party. Mit Taxi-Transport, elterlichen Ermahnungen und gefälschtem Schülerausweis bangten wir bis kurz nach Mitternacht und konnten sie dann wieder im Empfang nehmen.
Am nächsten Tag waren sie bei einer von der Schule organisierten Fahrt nach Husum und zur Hallig Hooge gut aufgehoben. Am Abend allerdings war dann ein Transport in einen abgelegenen Stadtteil Kiels zu einer “Mädchenparty” im Reihenhaus der Eltern einer Mitschülerin mit Rücktransport angesagt.
Heute nun war Gasteltern-Programmgestaltung durchzuführen. Meine verdienstvolle Gattin (vielen Dank, meine Liebe!) fuhr Kind, Gastkind, eine Mitschülerin und deren Gastkind zur Phänomenta in Flensburg, was ganz nett gewesen sein soll. Zur Zeit sind Frau, Kind und Gastkind in einem anderen westlichen Stadtteil Kiels, weil Mari Fußball(!) spielt. Mari spielt nämlich seit ihrem 6. Lebensjahr Fußball.
Heute abend ist auch irgendwas. Das kann sich aber noch ändern.
Morgen gehe ich wieder zur Arbeit. Das ist auch nicht schlecht.
Auch das noch…
… Dias aus den Bergen… stöhn… ächz… niemand wird zum Gucken gezwungen… geht doch woanders hin… ist doch wahr… man wird doch noch mal ein paar Foddos machen dürfen… immer dies Gemecker… grummel… grummel…
Wir lernen für das Leben
und das im Deutschen Fernsehen (Desperate Housewives):
Er: Ich will die Scheidung.
Sie: Ich hole dir erst einmal einen Salat.
Kommunale Verwarngeldfalle
Wenn man nach Ablauf der Gültigkeit des alten Ausweises bei der Stadt Kiel einen neuen Personalausweis beantragt, fällt das Fallbeil.
Bums: 15 Euro Verwarngeld, wenn man gleich bezahlt und auf ein rechtsmittelfähiges Bußgeldverfahren verzichtet. Die freundliche Dame erklärte mir, dass ab 1.4.2004 rathausintern so vorzugehen wäre.
Nach hörbarem Zähneknirschen und Gebrauch der Verbalinjurie “..nicht bürgerfreundlich..” habe ich mich der Macht gebeugt und auf ein Ende à la Michael Kohlhaas verzichtet.
Die Zeit heilt Wunden.