Glatzen-Rechner

Ein Blog-Leser muss auch mal was aushalten.

Diesen Eintrag zum Beispiel.

Die letzte Nacht war schlecht, die Nase zu, das Schnarchen laut. MC hat mich als Zuhörer bei der Blog-Lesung in einem kieler Frisörsalon eingebucht. Auch deshalb war die Nacht schlecht. Ich habe nur noch an Haare gedacht. Mein ganzes haariges Leben ging mir durch den Kopf.

So hat mich z.B. die Frage beschäftigt, ob Jürgen Drews und ich in Schleswig einen gemeinsamen Frisör gehabt haben, nämlich Egon Borstel. Das kann um 1960 herum so gewesen sein, zumal Jürgen in der Straße gewohnt hat, in der auch Egon Borstel seinen Salon gehabt hat. Wäre es nicht aufregend, das noch einmal herauszufinden? Die in der Nacht schon vorformulierte Email an Jürgen werde ich natürlich nicht abschicken. Im Lichte des Morgens besehen, ist das total bescheuert.

Naja, was am Morgen noch blieb, waren Erinnerungen an Haarpflegemittel für die damals noch von Testosteron beeinflusste Kopfhaut. Haarwässer wie Seborin oder Alpecin Forte wurden in die Kopfhaut einmassiert um das massive Auftreten von Schuppen einzudämmen. Ein Haarnetz kam auch zum Einsatz.
Heute hilft das vorzügliche Head&Shoulders Haarwaschmittel die mittlerweile unauffällige Kopfhaut in Schach zu halten.

Der Glatzen-Rechner hat mir übrigens folgendes attestiert:

In Ihrem Alter ist eine Prognose schwierig.
Haarausfall aufgrund einer erblichen Veranlagung tritt eher selten auf.
Allerdings können altersbedingte Störungen insbesondere eine schlechtere Versorgung der Haarwurzeln zunehmen.

Hallo, hallo!
Alle Indizien sprechen dafür, dass hier schon junge und jüngere Männer vorbei gekommen sind. Aber alle haben den Glatzen-Rechner ignoriert. Sollte das ein wunder Punkt bei unserer männlichen Jugend sein? Scheut man die Wahrheit über die Zukunft des Haupthaars?

So eine Sch….

Ich sitz hier mit ner Erkältung zu Hause auf dem Sofa und das Blog wird massiv mit Kommentar-Spam bombardiert! Eine generelle Kommentar-Sperre bietet b2evolution offenbar nicht und die mit heißer Nadel im Forum gefundene Captcha-Lösung funktioniert im Moment nicht.
Mal sehn wie’s weiter geht…

Der Duft der großen weiten Welt

Also, ich weiß ja nicht was ihr so habt, aber wir haben unseren Kapitän!

Manchmal ist er hier in Kiel, aber sonst fährt er über die Meere, hin und wieder zurück und transportiert alles, was so gebraucht wird von Hafen zu Hafen. Diese Teile sind in Containern drin, die von riesigen Kränen entweder aus dem Schiff heraus oder hinein gehievt werden.

Im Moment ist Kapitän R. (so nennen wir ihn ab sofort) in Südkorea und zwar in Jinhae. Dort hat ihm seine Reederei eine Wohnung zur Verfügung gestellt:


Hier seht ihr also den heimeligen Blick, wenn Kapitän R. aus dem Fenster blickt. Na ja, es ist ja nicht für immer.

So, jetzt fragen wir uns noch, was Kpt.R. dort macht, in Jinhae. Hier der Zweck seines Dortseins aus seiner eigenen elektronischen Feder:

Verbringe die Tage auf der Werft, wo unser erstes Schiff kräftig heranwächst. Das zweite wurde am 27. Januar auf Kiel gelegt, ist also noch nicht sehr weit gediehen.

So, nun wisst ihr also Bescheid.
Hier liefert uns Kpt.R. noch einen Blick auf die Werft, wo an den Schiffen noch gewerkelt wird:


Auf die Werft könnt ihr raufklicken, um dieses ganze Gewusel noch größer sehen zu können.

Nun noch einmal „Originalton“ Kpt.R.:

Wir warten hier auf den Frühling mit seiner Kirschblüte. Die wird wohl noch ein wenig auf sich warten lassen, aber die Koreaner erwähnen sie jeden Tag. Das ist für sie, wie für die Japaner, ein großes Ereignis. Kann sein, daß sie mit der Indienststellung unseres ersten Schiffes zusammenfällt.

Für die Hausfrau

Aus dem „Hausfrauenlexikon A-Z“ der Kieler Nachrichten, erschienen als Beilage zur Zeitung:

Asbest ist ein langfaseriges Mineral, das wegen seiner Unverbrennbarkeit vielfach zu feuerfesten Textilien verarbeitet wird. Man stellt daraus auch Ofenauskleidungen und Kochuntersätze her, die z.B. das Anbrennen von Milch verhüten und die Kochtöpfe schonen, die auf diese Weise nicht mit den Flammen unmittelbar in Berührung kommen.

DDT ist ein modernes Insektenbekämpfungsmittel, das bei für Menschen und Haustieren gefahrloser Anwendung (Nahrungsmittel vor DDT schützen) einen sicheren Erfolg und gegen Fliegen, Flöhe, Läuse, Stechmücken und andere Vorratsschädlinge und Verbreitern von Krankheitserregern gewährleistet. Das aufgespritzte Mittel wirkt wochen- und oft monatelang nach.

Formaldehyd, aus Methylakohol hergestelltes, farbloses, giftiges Gas, dessen Lösung in Wasser (Formalin oder Formol) als Desinfektionsmittel dient. Formalin muss bei der Verwendung zum Waschen auf 1:50 verdünnt werden. Formalinpuder wird zur Bekämpfung von Fußschweiß gebraucht.

Idiotie, angeborener oder in den ersten Lebensjahren erworbener Schwachsinn. Ursache: meist Mißbildung oder Gehirnentzündung während der Entwicklung vor der Geburt. Idioten sind schwer bildungsfähig und werden deshalb in Anstalten in Pflege gegeben.

Züchtigung. Eltern haben gegenüber ihren Kindern, der Vormund gegenüber dem Mündel ein Züchtigungsrecht. Lehrer nur, soweit es das Gesetz überhaupt zulässt, nur in dem ihnen von den Eltern und Schulbehörden gezogenen Rahmen. Stiefvater bzw. -mutter nur mit Genehmigung des leiblichen Vaters bzw. der Mutter oder des Vormundes…Die Züchtigung darf nicht in Kindesmißhandlung ausarten (s. Kindesmißhandlung)

Sagt Mutter, ’s ist Uwe!

Lieber Uwe,

Du musst jetzt ganz stark sein.
Wir haben etwas aus Deiner Vergangenheit herausgefunden. Du hast zwei Brüder, Nis und Momme Randers. Momme und Dein Vater sind auf See umgekommen. Dein Bruder Nis hat Dich unter Einsatz seines Lebens aus Seenot gerettet.
Am Strande der Nordsee hat Dich Deine Mutter nach Deiner Rettung in die Arme geschlossen. Erinnerst Du Dich jetzt wieder? Die Worte Deiner Mutter waren:

Da faßt ihn die Mutter: „Du steigst mir nicht ein:
Dich will ich behalten, du bliebst mir allein,
Ich wills, deine Mutter!

Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn;
Drei Jahre verschollen ist Uwe schon,
Mein Uwe, mein Uwe!“

Lieber Uwe, Du hast dieses Wissen über Dich selbst, das Du bisher in Deinem tiefsten Inneren eingekapselt hattest, dem Seemann Opa aus Hamburg zu verdanken, der in Zusammenhang mit einer Diskussion bei dem Blogger Ole plötzlich die Eingebung hatte, dass Du der Uwe bist, dessen Bruder Nis Randers ist.

Weltbewegendes

Das Kind hat sich schon wieder die Bänder am linken Fuss gerissen. Im Sportunterricht, in der Humboldtschule.

Der Lehrer sagt zu ihr: „Steh doch auf!“. Tochter: „Geht nicht, ich hab nen Bänderriss.“. „Ja aber aufstehn könntest du doch vielleicht“. Tochter „Ich hab nen Bänderriss, ich kenn das schon, da kann man nicht laufen“. Schließlich trägt sie der Lehrer aus der Turnhalle raus.

Das Gaby, die Mutter, kommt angehetzt, telefonisch benachrichtigt und schon mit Krücken vom letzten Mal. Verfrachtet das Kind in den Golf und fährt mit ihr zum Städtischen Krankenhaus.

Diesmal wird das Kind also nicht mit dem Krankenwagen angeliefert.

Jetzt die Suche nach dem Parkplatz. Ist nix. Absolut nix. Außer einem freien Behindertenparkplatz. Den nimmt sie, das Gaby.

Schon wird sie von einem voluminösen Haremsbesitzer, der auch versucht hat, seinen Riesenmercedes zu parkplatzen, angequatscht: „Darft du hier stehen?“. Das Gaby: „Darfst du das denn?“. Und geht mit Kind auf Krücken in die Ambulanz.

Zwischendurch hat das Gaby mal gekuckt, ob was legales frei geworden ist. War aber nicht.

Natürlich, nach der Verarztung, klebt ein Zettel an der Scheibe. War ja zu erwarten.

Der Dingsverwarnungsbescheid, mit Rückäußerungsmöglichkeit auf der Rückseite über 35 Euros, kam zuverlässig. Ich schreib hinten krakelig rauf, dass Krankenwagen gespart, Mutter Kind gebracht, Kind nicht laufen kann, zwischendurch nach Parkplatz gekuckt, deshalb Verwarnung ungerecht.

Dann das Dings bei Regen mit Rad in Briefkasten beim Rathaus gesteckt, Frau gesagt, dass alles gut wird.

Nochmal angerufen bei Herrn L. von der Dingsstelle, ob denn nun alles mit Gebühren doppelt soviel kostet, weil das so ähnlich auf dem Dingsschreiben so stand. „Nein“, sagt der freundliche, jung klingende L., bei der Stadt Kiel ist das nicht so, da bekommt man noch mal ein neues Angebot ohne Pluskosten, auch wenn man das erste Mal gemeckert hat. Oder eben man zahlt nix.

Das neue Angebot ham wir jetzt, 35 Euros, wie versprochen. „Die von Ihnen vorgebrachten Einwendungen waren nicht ausreichend“ oder so ähnlich.

Na ja, nun zahln wir eben. Ungerecht ist das aber trotzdem.

Gespräche in der Caféteria

Da lässt doch der Kollege beim Kaffee so ganz nebenbei diese Bemerkung fallen:

In der Steuerungssicht werden die Ziele mit Hilfe einer Balanced Scorecard operationalisiert.
Die BSC integriert Erfolgsgrößen und Leistungstreiber in einem Ziel- und Kennzahlensystem und stellt ein Instrument dar, mit dem das Erreichen der strategischen Ziele kontinuierlich überwacht werden kann.

Ich überlege kurz und hau ihm kurz und trocken diesen Satz um die Ohren:

Ich finde aber, dass der Startpunkt des Innovationsprozesses die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind, die im Ergebnis einen Produkt- bzw. Prozesstyp hervorbringen sollen.

Danach war erst mal Ruhe.

Kieler Nachrichten

Da sitze ich hier in Kiel ganz arglos beim Frühstück und blättere in der KN.

Plötzlich knallt mir die erste Seite des Teils für Schleswig-Holstein ins Auge.
Überall die dänische Fahne.

Auf den diversen Fotos schwenken so gut wie jede Bürgerin und jeder Bürger den Danebrog. Man sieht praktisch nur rote dänische Fahnen. Selbst Kindern hat man die Papierfähnchen in die kleinen unschuldigen Hände gedrückt!

Die KN-Leute haben ihre neuesten typografischen Möglichkeiten eingesetzt, und unter dem blauen „Schleswig-Holstein“ noch quer über die Seite ein Wäscheleine mit lauter dänischen Fahnen aufgehängt!

Oha! Oha! Das wird ja was geben! Hier ist ja was los! Mannomann!
(Ich würde ja gern ein Foto von der Seite hier einstellen, aber mir ist die Sache ein bisschen zu heiss)

Nachtrag:
Da das ursprünglich von mir verlinkte Foto von der KN-Online-Seite plötzlich nicht mehr verfügbar ist, habe ich nun doch ein Foto genommen, das mir über dunkle Kanäle zugespielt worden ist…