Wieso

lieben alle Stoibers, Merkels, Westerwelles und Konsorten Wagner-Opern?

Die pilgern doch alle nach Bayreuth und sitzen sich dort stundenlang auf den ungepolsterten Stühlen den Hintern platt.

Wieso redet ein Stoiber so saudummes Zeugs, wenn er andererseits die Handlung solch einer Oper (Singspiel?) verfolgen kann und in der Lage ist, das auch noch intellektuell mit der hochkomplizierten Musik zu verknüpfen?

Das ist mir rätselhaft.

Nachtrag:

Da freut es mich, wenn ich vor den Vorhang trete und diese Zombies toben sehe. Eine diamantenbestickte Dame hat mich beschimpft, ich hätte ihre Erlösung zerstört! Und einer vom Schweizer Wagner-Verband beschwerte sich, wo der Gral denn geblieben sei, das sei doch immer so schön gewesen, wenn der dann aufglühe, so schön rot, sein Fehlen sei eine Unverschämtheit. Ich hab ihn in den Arm genommen und ihm erklärt, dass der verwesende Hase der Gral sei. Da ist ihm sein Taschenmesser aus der Hose gefallen.

Quelle: Ein Gespräch mit »Parsifal«-Regisseur Christoph Schlingensief über Heldendarsteller in der Politik, Zombies in Bayreuth und Deutschland vor der Wahl

Aktuelles

§ 130 Volksverhetzung

(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

1. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder

2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

(Gesetzestext bei Charming Quark abgekupfert)

Aus zweiter Hand

In Ermangelung eigener Erlebnisse müssen nur wieder die Erinnerungen eines gewissen Kollegen herhalten, der bei einem oder auch zwei Guinness gern aus seinem Leben plaudert.

Er und seine Frau machten Urlaub auf Kuba in einer Hotelanlage. Er war im Gelände unterwegs um Fotos zu machen und seine Frau erholte sich am Strand.

Auf dem Rückweg zum Strand, in ziemlich unübersichtlichem Gestrüpp, sah er braune, beturnschuhte Beine, die offenbar schnellen Schrittes der Grenze der Hotelanlage zustrebten.

Der Kollege sah dann seine badende Frau und ihre geöffnete Handtasche neben ihren anderen Strandutensilien.

Die Schlussfolgerung, dass sich hier jemand unbefugt zu Schaffen gemacht hatte, war richtig. Es fehlten 450 DM.

Die Hotelleitung mobilisierte sofort die Polizei, die mit mehreren Leuten und einem Lastwagen anrückte.

Sämtliche Amtsträger hatten Gewehre. Dem Kollegen wurde eine Pistole ausgehändigt, er wurde gebeten, auch den Lastwagen zu besteigen und los ging die Fahrt.

Die polizeiliche Aufgabe bestand darin, eine Person mit Turnschuhen und braunen Beinen dingfest zu machen.

Gott sei Dank war die Suche erfolglos.

Die Hotelleitung war so generös, das Frühstücksarrangement der Eheleute auf ‚all-inclusive‘ umzustellen.

Schlecht geschlafen

Morgens um halbfünf geht bei uns ein Höllenlärm los. Auf dem Dach, direkt über unserer Dachwohnung, ist Lagebesprechung sämtlicher Silbermöwen Kiels.

Google:

Silbermöwen haben eine vielseitige Stimme und mannigfaltige miauende, lachende und bellende Rufe. Der häufige Hauptruf erwachsener Vögel ist ein helles, gellendes „kiu“. Es ist ein Warn- und Alarmruf. Auch einen heulenden Schrei („hü-ä-ä-ä-ä oder „ija-a-a-a-) kann man häufig vernehmen, mit dem Silbermöwen auf Bodenfeinde losgehen.

Die Dach-Großstadtsilbermöve hat aufgrund evolutionärer Anpassung noch viel mehr Töne verfügbar. Ich vermute mal, dass die Viecher Handy-Klingeltöne pervertiert und verstärkt von sich geben.

Irgenwann sind die Kumpels dann fertig mit Ihrem Palaver und hauen ab. Dann kehrt zwar wieder Ruhe ein, aber der Restschlaf hat nicht mehr die Qualität, um mich einigermaßen zu restaurieren.

Ich hatte schon gleich geahnt,

dass ich mich mit dem Kommentar:

Ganz schön anspruchsvoll, Ihr Stammtisch.

beim Mehrzweckbeutel auf vermintes Gelände begebe.

Hätte ich meinen Fuß bloß nicht dorthin gesetzt!

Zack! ging die erste Mine hoch:

Fehlender referentieller Index.

Ein stechender Schmerz durchzuckte mich. Schon fehlte mir der virtuelle Zeigefinger.

Ich hatte noch die Kraft zu fragen:

Heißt das, dass ich die Klappe halten soll?

und torkelte einen Schritt weiter.

Aber das Unheil war nicht aufzuhalten.

Eine panzerbrechende Tellermine versetzte mir den finalen Schlag; die virtuelle Zerstörung der intellektuellen Existenz:

total falsch verstanden ;-) Aber wirklich komplett. Das liegt vielleicht am selbigen. :-]

Nun versuche ich, mich durch verschiedenste Maßnahmen wieder aufzurichten. Meine Bemühungen sind aber bisher gescheitert.

Das was ich bei Google zu „referentieller Index“ gefunden habe, ist mir zu hoch.

Kann mir jemand helfen?

Aus dem Leben eines Kollegen:

Mit diesem Eintrag möchte ich erreichen, dass die Visage von dem Typ da unten langsam von der Bildfläche verschwindet. Der Anblick wird lästig.

Also, dieser Kollege ist Anfang der 60er als Fünfzehnjähriger mitten im Schuljahr aus dem protestantischen Pastorenhaushalt seines despotischen Vaters abgehauen.

Er hat sich dann ein Vierteljahr auf einem Campingplatz am Bodensee aufgehalten. Er wurde von einem Architekten im Ruhestand in seinem Wohnwagen beherbergt und beköstigt. Die Sache flog auf, als er beim Angeln ohne Angelschein erwischt wurde.

Der Kollege hat mir noch eine Menge Fragen beantwortet, die mir zu dem Vorgang eingefallen sind.

Die obligatorische Frage: Ist aus diesem Menschen „etwas“ geworden? Ich würde mal sagen: Ja.

Da kann man ins Grübeln kommen,

wenn man z.B. so etwas liest:

Ein Land, in dem der Regierungschef ein Gesetz nach dem anderen verabschieden lässt, das nur ihm oder seinen Genossen dient

oder

Ein Regierungschef mit einem merkwürdigen kometenhaften Aufstieg vom Kreuzfahrtschiffpianisten zum mächtigsten Mann des Landes, der nicht mehr nur die Privatsender seines Konzerns bis in einzelne Personalentscheidungen hinein kontrolliert, sondern inzwischen auch die drei staatlichen Sender erfolgreich zu Hofberichterstattern degradiert hat.

oder

Ein weiterer Grund für seinen Erfolg ist schlicht sein Erfolg selbst und wie er Macht und Reichtum ständig zur Schau stellt. Die meisten Italiener träumten von Erfolg und mehr Geld,…

Man sollte diesen ganzen Eintrag von blue sky lesen.

Eigentlich wissen wir schon längst, was von diesem gelifteten Schönling zu halten ist. Es ist aber gut, wenn man noch einen Würgereiz verspürt.

Harald Schmidt macht Urlaub auf Föhr

Könnten Sie nicht versuchen, einem Atheisten wie mir das Jenseits genauer zu beschreiben?

Ob Sie Atheist sind, wird sich noch zeigen. Mir hat mal ein Urologe erzählt, auf dem Sterbebett werden alle katholisch. Diese Erfahrung habe ich auch selbst gemacht, denn ich war während des Zivildienstes in einer Pfarrei beschäftigt. Da wurde der Pfarrer von sogenannten Atheisten schreiend ins Krankenhaus geholt, wenn der Tumor im Endstadium war. Ich glaube, ob man Atheist ist, kann man erst auf den letzten Metern sagen.