Rudi Carell

Via Don Dahlmann habe ich das anrührende Interview des SZ-Magazins mit Rudi Carell gelesen. Mittendrin sagt Rudi Carell:

…Als ich im Januar vier Wochen Urlaub auf einer kleinen Karibikinsel gemacht habe, wurde ich kein einziges Mal angesprochen…

…Ich bin fast wahnsinnig geworden. Denn normalerweise werde ich immer und überall angesprochen…

Da hat also mein Neffe „versagt“, wie er selbst in seinem Blog zugibt.

Erste Bloglesung in Kiel – Ein Bericht

Zu meiner ersten Bloglesung, an der ich als Zuhörer teilnehmen durfte, bin ich rechtzeitig aufgebrochen.

Frau und Tochter betrachteten mich noch einmal kritisch von allen Seiten und erteilten das ‚GO‘. Den Vorschlag meiner Tochter, mit Sonnenbrille zu erscheinen, hatte ich nicht ernsthaft erwogen.

Mein Outfit war das übliche: Jeans, Pullover, Camels an den Füßen. Die schwarze Bekleidungsvariante, die in Bloggerkreisen dem Vernehmen nach dominiert, hatte ich nicht realisiert, da sie mit massiven Bekleidungszukäufen verbunden gewesen wäre.

So brach ich dann um 19:30 Uhr auf, weil ich rechtzeitig in der Metzstrasse 24 ankommen wollte.

Ich hatte mir gedacht, nach dem Empfang durch MC Winkel, der Einlasskontrolle vermittelst der ausgedruckten Email-Einladung, der Entrichtung des Unkostenbeitrags von 2 Euro und dem Erwerb einer Dose Holsten, mich in die hinterste Reihe zu verdrücken, möglichst in die Nähe des Klos, um dann in aller Ruhe das Geschehen auf mich zukommen zu lassen.

[b][color=#CC33CC][size=20]Es kam alles ganz anders.[/size][/color][/b]

Der Salon war schon total voll. Alle Plätze waren schon besetzt. Alle Augenpaare richteten sich auf mich. Ein Gemurmel ging durch die Reihen.

MC Winkel verkündete:

[size=13]“Es erscheint Wüstenfloh, der älteste Blogger zwischen Flensburg und Elmshorn! Wir haben für dich den Frisörstuhl des Chefs, gleich hier vor dem großen Spiegel reserviert!“.[/size]

[b]Quasi im Nebenprogramm, dokumentiert durch die „Kieler Nachrichten“, sollten mir die Haare gestutzt und der Schnurrbart abgenommen werden.[/b]

Den Zustand vor und nach der Prozedur wollte man digital festhalten und meine Äußerungen während des Eingriffs, per Mikrofon im Raum verbreiten.

Eine Webcam war auf meinen Kopf gerichtet, die das Bild auf mehrere an der Decke befestigte Monitore übertragen sollte.

MC Winkel, angetrieben von einem gewissen Sendungsbewusstsein, forderte alle im Raum anwesenden Blogger auf, das haarige Geschehen um mich herum zu beobachten, um daraus im Rahmen einer Blogger-Competition das jeweils beste Posting zu generieren.

Seine Rolle sah er, das wurde ganz deutlich, als Gottschalk-Nachfolger.

Aber kaum hatte man mich auf den Stuhl gesetzt, da wurde mir ganz schwummerig vor Augen.

Ich stand mit einer heftigen Bewegung auf, stieß gegen den Frisiertisch, und verursachte den polternden Sturz mehrerer Gerätschaften. Eine große Flasche Alpecin forte fiel herunter, zerbrach, und die auslaufende Flüssigkeit verbreitete sofort einen stechenden Gestank.

Wie ferngesteuert, quasi frankensteinisch, taperte ich dem Ausgang zu und verschwand in der Nacht.

Hinter mir das abebbende Gelächter der jungen Generation.

[size=9]Ich wache schweißgebadet auf. Die Lesung ist übermorgen.[/size]

Auf die Plätze, fertig, weinen!

Tagesschau.de meldet:

Namida Buhmu – der Tränenboom hat Japan erfasst. Viele Menschen bekennen sich offen zu ihren Tränen. Inzwischen wird nicht mehr nur zu Hause, im Kino oder im Planetarium geweint: Auch in Unternehmen gibt es Tränenstunden für die Belegschaft.

„Die Japaner haben jetzt gemerkt, dass die individuelle Lebensweise sehr hart und einsam ist,“ sagt Yasuhara. „Aus Selbstverwirklichung wird jetzt Verantwortungsgefühl, sonst macht das Leben keinen Spaß.“

Dies hier sieht jetzt wie eine der üblichen, langeweilebedingten Verlinkungen aus, nur um einen Blog-Eintrag zu produzieren.

[b]Aber müssen wir nicht unsere Fühler ausstrecken, um alles aufzugreifen, das dieses unseres deutsches Land und Volk voranbringt?[/b]

Brauchen wir nicht auch Veranwortungsgefühl, damit das Leben wieder Spaß bringt?

Ich will jetzt nicht prognostizieren, wie das gemeinschaftliche Weinen hierzulande ankommt. Aber trotzdem stelle ich schon mal einen Button zur freien Verfügung in das weltweite Web: ; damit man im Bedarfsfall sofort einen optischen Anker fallen lassen kann.

Jedermann und Jedefrau kann ja schon mal das Privatweinen üben. Dann hat man schon mal was Eigenes für den späteren gemeinschaftlichen Gebrauch.

Während wir auf den Frühling warten…

brauchen wir Menschen, die mit uns reden. Da richtige und auch nette Menschen nicht immer für uns da sind, können es auch mal künstliche Damen oder Herren sein. Die tun es dann aber auch mehrsprachig, wie es halt gefällt. Katrin von Ehrensenf war mir hier eine Hilfe.

Man kann sich auch einen Sprecher oder eine Sprecherin basteln, da hat man dann was Eigenes. Ich ließ den Herrn auf englisch „Fischers Fritze fischte frische Fische“ sprechen.

Hier könnt ihr einen Affen zum sprechen bringen…

…und hier eine beauty

Dieser hübsche Knabe (?) antwortet auf eure Fragen…

Das hier habe ich noch nicht verstanden…


Übrigens, es schneit.

Besuch aus Kölle

Also, das ist hier jetzt mal so zu verstehen.. das sind keine Wuestenfloheinträge, sondern Fremdeinträge rheinischer Provenienz. Gewissermaßen ohne Haftung. Mit einer gewissen norddeutschen Distanzierung unter Hintanstellung von Bedenken dieser und jener Art. Zu den Einsendungen nun noch Texte, unsortiert, unzensiert und unkommentiert wie folgt:

Bride-to-Be im »sicheren« Kostüm, damit der Hochzeitstermin im Mai auch noch steht

Stimmung ist…

… was wir draus machen

Bastelstunde im Vorfeld

Es war kalt draußen, das erkennt man an der roten Nase.

Hat ja keiner gesagt, dass das Spaß machen soll…

Sehr typisches Genrebild (Tipp für 2007, 2008, 2009…: »Alcazar« im Friesenviertel)

Das Beweisphoto: Wir haben uns bei Kälte und Nässe am Rosenmontag mit Strüssje und Kamelle bewerfen lassen.

Duschen-Intermezzo vor „Haus Müller“ in der Kölner Südstadt

Dienstagmorgen, kurz vor Schluss

Post aus Korea

Originalton Kapitän R.:

Hier nun ein weiteres Bild. Es zeigt Jinhae von oben, verständlicherweise am Meer gelegen. Wie ihr seht, ist es auch gebirgig, wozu also in die Alpen reisen?


Hier noch ein Bericht von Kpt.R. im Kommandobrückentelegrammstil:

Am 13. und 14.3. Werftprobefahrt mit der „Palatia“. Dazu kommen von der zukünftigen Besatzung Kapitän, Leitender Ing., 1. Offizier und Elektriker. Kapitän wird mein lieber Freund Stefan Sutev aus Varna, Bulgarien, sein. Freue mich schon sehr auf ihn. Den Ing. (Chief), auch ein Bulgare, ist mir auch bekannt, Typ verknöcherter Oberlehrer, von Stefan und mir unter uns „The Teacher“ genannt. Elektriker auch aus Varna, 1. Offizier aus Kroatien.

Mehr ham wa im Momang nicht, bis denne!

Ha, ha, ha!

Die Anekdoten sind von Nr. 1 bis 2506 nummeriert.

[i]Nr. 1321: Ein alter fast siebenzigjähriger Edelmann beabsichtigte trotz seines hohen Alters, ein junges, hübsches, aber armes Mädchen zu heirathen. Er vertraute dies einem seiner Freunde und bemerkte dabei: Nachkommen werde ich nicht zu hoffen haben! – „Zu hoffen nicht,“ erwiederte dieser trocken, „aber zu fürchten.“[/i]

Nr. 815: „Mein Gott,“ rief der Exdirektor Rembel, als er sehr krank war, seinem Arzt entgegen: „helfen Sie mir, ich leide Höllenschmerzen!“ „Wie,“ fragte dieser gelassen, „jetzt schon?“.

[i]Nr. 1036: Ein Kosak hatte im Freiheitskriege in kurzer Zeit zwölf versprengte Franzosen, die sich verschossen hatten, mit der Pike niedergestoßen. Da sagt ein hinzukommender preußischer Jäger: „So einen pikanten Menschen habe ich doch noch nicht gesehen.“[/i]