Neptun

Das Düsternbrooker Gehölz bei uns in Kiel ist schon eine mystische Angelegenheit. Es liegt zwar fast mitten in der Stadt, aber die dunklen Ecken in diesem Stadtwald sind unbekannt. Die Leute gehen ihre Wege, die sie schon immer gegangen sind und sind zufrieden.

Mich hat es heute in einen Weg verschlagen und von diesem Weg in einen anderen Weg. In dem schillernden Grün, so kam es mir vor, sah ich einen tiefgrünen Teich, der mich in seinen Bann zog.

Das Foto, das ich gerade noch fertig brachte, zeigt diesen Teich.


Was ich aber nicht mehr fotografieren konnte, war das Getöse, das Brodeln und Kochen, das sich aus dem Tümpel erhob und jemand hervor brachte, der nur der leibhaftige Neptun sein konnte.

Hier seht ihr Neptun, der sich aus dem Tümpel, ich bin der Augenzeuge, erhoben hat und auf der Krusenkoppel in Kiel die Herrschaft über die Kinder übernommen hat.

Neptun hat dafür gesorgt, dass sein Weg aus dem Tümpel in die Welt der Menschen den Menschen verborgen bleibt.

Was er mir, der ich zufällig dabei war, allerdings nicht verbergen konnte, waren Einblicke in die wässerige Unterwelt, die sich im Augenblick seiner Übersiedelung aus dem Teich zur Krusenkoppel vor mir auftaten.

Hier sind die Bilder, die ich gesehen habe, und die ich nach bestem Wissen und Gewissen hier wiedergebe.

Später, als Neptun sein Regiment über die Kinder wieder abgegeben hatte, habe ich ihn am Hindenburgufer wieder gesehen.


Er hatte seine Habseligkeiten auf einem Einkaufswagen aufgetürmt und war dabei, sie wieder in seinen Teich zurück zu bringen.

Bodenfund bei meiner Mutter

Inhalt in lesbarer Form:

Berlin Wilmersdort, 28.12.1918

Der Gefreite Christian Seier,
war seit 1913 mein Pferdebursche, hat mich
während des ganzen Krieges bei den verschiedenen
Truppenteilen, zu denen ich als Kompagniechef und
Bataillionskommandeur versetzt wurde, begleitet
und in treuester Anhänglichkeit zu mir gestanden.

Er hat sich als absolut zuverlässig und ehrlich
erwiesen, meine Pferde besonders gut und liebevoll
in Stand gehalten und auch sonst als Soldat und
als Mensch sich überall vortrefflich bewährt.

Besonders muß ich hervorheben, daß er 1916 in
Noyelles bei Lens trotz starkem Artilleriefeuer
und seiner bereits stark vorgeschrittenen
Erkrankung an Blinddarmentzündung unter
großer persönlicher Lebensgefahr meine Pferde
sattelte und besorgte; wenige Stunden nachher
lag er schwer krank und operiert im Lazarett.

Auch im Kameradenkreise war er wegen
seiner stets gleichmäßigen Freundlichkeit,
Ruhe und Hülfsbereitschaft sehr gern gesehen.

Ich bewahre ihm ein sehr treues Andenken
und wünsche ihm das Beste für seine Zukunft.

Saar (?)
Major
Inf.Regt. Nr.84,zuletzt
im Kriege Battr.Kdr. im I.R.54

Christian Seier war der Vater meiner 85 Jahre alten Mutter.
Hier steht noch mehr zu meinem Opa.

Die Seele aus dem Fegefeuer springt….

Die Seele aus dem Fegefeuer springt,
wenn man dir für 20 Cent pro Wange
die deutschen Farben auf die Backe bringt.

Ich habe dann zur Kieler Woche auf dem Internationalen Markt noch auf 50 Cent zu Gunsten der Heilsarmee aufgerundet und bin dann als patriotischer Indianer durch die Menschenmengen nach Hause gegangen.

Um den vaterländischen Gedanken noch mehr zu fördern:

Deutschland!

Deutschland!

Inhaltsangabe für Herrn Fellow Passenger

REISE DURCHS A ; von Alf Henrikson;
Mit 137 Zeichnungen von Birger Lundquist;

Das A ist Anfangsbuchstabe des Alphabets. Aber auch Tor zu einer bunten, eigenartigen Welt. Kein Abenteuerroman kann aufregender sein als „Die Reise durchs A“ , eine Reise durch die Welt- und Kulturgeschichte von heute bis zur Sintflut.

Ganz einfach ist die Fabel. Zwei „Bücherwürmer“ bohren sich durch den Einbanddeckel eines Konversationslexikons. Auf diesem Wege geraten sie nicht nur ins Innere des Bandes: Eine Anzahl der darin versammelten Stichworte werden ihnen persöhnlich Erlebnis, ja Schicksal.

Eine einfache Fabel, aber was hat die Phantasie eines Alf Henrikson aus ihr gemacht! Das ist nicht irgendein Jugendbuch, das ist ein mit glühender Phantasie geschriebener Roman, der den Leser von der ersten bis zur letzten Zeile in Atem hält. Die Begriffe Raum und Zeit verlieren ihre Bedeutung, altehrwürdiger Wissensbestand wird leibhaftige Anschauung und spannendes Erlebnis. Ob sich die „Bücherwürmer“ in der Astronomie plötzlich den Bewegungsgesetzten des Kosmos unterworfen sehen, oder in Assyrien als Gefangene schmachten, ob sie sich vor der Sintflut auf die Arche retten, oder sie mit Archimedes plaudern,- die Phantasie Alf Henrikson sprüht unaufhörlich.

Abstrakte Begriffe sogar wie Arithmetik oder Assimilitation, erklären sich in fesselnden Bildern wie von selbst. Erst wenn man das Buch zuschlägt, merkt man, daß man etwas gelernt oder Vergessenes wieder erobert hat. Köstlicher Humor beschwingt die Schilderung und führt die begnadete Hand des Zeichners Birger Lundquist, dessen reife Kunst auch verwöhnte Augen entzückt.

(gefunden in einem Google-Cache zu „Alf Henrikson“)

Update:
Dreizunull gerade eben.

Kpt. R.meldet sich

Wir haben Korea am 5. Juni verlassen und in Shanghai mit der Beladung begonnen. Von dort ging es ueber Hong Kong nach Singapur, von dort werden wir gleich abfahren und uns auf den Weg nach Mauritius, Madagaskar und Durban machen.

Durban soll mein Abloesehafen werden. Voraussichtlich werde ich dort am 1. Juli abfliegen.

Jürgen Drews

Diese Frage hat mich vor einiger Zeit umgetrieben:

So hat mich z.B. die Frage beschäftigt, ob Jürgen Drews und ich in Schleswig einen gemeinsamen Frisör gehabt haben, nämlich Egon Borstel. Das kann um 1960 herum so gewesen sein, zumal Jürgen in der Straße gewohnt hat, in der auch Egon Borstel seinen Salon gehabt hat. Wäre es nicht aufregend, das noch einmal herauszufinden? Die in der Nacht schon vorformulierte Email an Jürgen werde ich natürlich nicht abschicken. Im Lichte des Morgens besehen, ist das total bescheuert.

Diese Frage also, ob Egon Borstel unser gemeinsamer Frisör gewesen ist, kann ich heute mit einem eindeutigen JA beantworten.

Und das kam so:

Jürgen Drews ist in der Kunsthalle in Kiel aufgetreten, kam vom Podium runter, bewegte sich in meine Richtung und wurde von mir mit folgenden Worten angesprochen:

Du, Jürgen, hast du dir auch von Egon Borstel in der Bellmannstrasse die Haare schneiden lassen?

Jürgen D. stutzte, dann grinste er und sprach die Worte:

Ja klar! Das erste Mal hatte er mir so einen Pisspottschnitt verpasst, dass ich am nächsten Tag nicht in die Schule gehen mochte. Später aber hat er das ganz gut gemacht.

PS: Auf dem Podium gab JD, der bis auf läppische acht Monate genau mein Alter hat, alles. Schließlich war er ja auch als Kunstmäzen geladen worden. Frau, Kind und Hund wurden uns auch vorgestellt. Auch die Zusatzaustattung seiner Frau Ramona mit Silikon wurde von JD lobend erwähnt.

Ingo Greggers gehört auch dem illustren Kreis der Borstel-Kunden:

Egon Bostel war auch mein Friseur; jedes Mal, nach dem er mich auf den Kinderstuhl gehievt hatte und anfing den Friseurumhang zuzumachen sagt er: „Wenn ich den Knoten zu fest mache und du keine Luft mehr kriegst, dann musst du Pfeifen!“.

Fußball

Also, dass „wir“ gewonnen haben, find ich ganz ok.
Netzer hat nachgedacht, und fand doch, dass der Odonkor eine gute Wahl war.
Neuville war ein „bisschen glücklich“.
Der spricht ja nur gebrochen Deutsch, der Neuville.
Klinsmann ist stolz, dass die Spieler sich verreißen.
Es wird immer Spiele geben, die Zunull gehen könnnen, sagt Klinsmann.
Offensive Momente kamen nur über links, sagt die …dings.
Görlitz kommt aus Ballack…Schei..e. Die Hebamme weiß es besser.
Odonkor kann sein Gefühl nicht beschreiben. Er ist aber froh, dass sie das Spiel gewonnen haben. Riesig! Einfach riesig, dass sie das Spiel gewonnen haben.
Odonkor heißt David.
David freut sich riesig, dass sie das Spiel gewonnen haben.
Die Mannschaft hat bis zum Schluss daran geglaubt, dass das Spiel zu gewinnen ist, sagt Schweinsteiger.
Schweinsteiger sagt, dass sie das nächste Spiel auch gewinnen wollen.
Was sagt eigentlich der Stoiber zu dem Ergebnis? Ist da was bekannt?
Die Merkel hat sich auch gefreut. Das war zu erkennen. Ich dachte schon, dass sie dem polnischen Dingsbums einen Bussi gibt. Hat sie aber nicht. Ihr Mann hätte vielleicht einen bekommen. Wenn er da gewesen wäre. War er aber nicht.

Neues von JJ1


JJ1 hat sich – unglaublich – immer dann, wenn Fußballspiele übertragen wurden, etappenweise nach Kiel durchgeschlagen. Wohlmeinende, aber moralisch fehlgeleitete Tierfreunde haben den Bären betäubt, als Teddybär verkleidet (oben rechts) und wieder freigelassen.

Er hatte sich zuletzt in Kiel hinter dem Stein (oben links) versteckt, wurde aufgeschreckt und hat sich dann in der Kieler Lavendelplantage (Bildhintergrund) versteckt. Bedauerlich ist natürlich, dass er sich ein Mädchen aus dem Kieler Puff (Bildmitte) als Notration gegriffen hat. Nicht nur die Polizei, auch die osteuropäischen Loddels suchen jetzt nach dem Mädchen.

Mir wurde die Information zugespielt, dass Kieler Bärenfreunde JJ1 gefunden haben und versuchen, ihn mit der Fütterung von Heringen davon abhalten, das Mädchen zu verzehren.

Mannomann ist das heiß hier!

Dieses Statement des Bayerischen Ministerpräsidenten muss man sich unbedingt anhören (Da wusste er noch nicht, dass der Bär jetzt in Kiel ist).

(Vielen Dank, Moni)

Unsere WeEmm

Fussball macht uns (Ehepaar, konventionell, beide hetero) wenig an. Aber die Umstände brachten uns doch dazu, das Eröffnungsspiel zu konsumieren.

Was würden Sie denn sagen, wenn die Hausverwaltung schreibt, dass man die Wohnräume (die eigenen) nicht betreten darf, weil der Boden, auf dem man sich im vierten Stock eines alten Hauses bewegt, marode ist?

Die Bauarbeiter unter uns versicherten aber, dass das Schlafzimmer bis auf Weiteres doch benutzt werden darf.

Der Mensch (ich) schleppt also den Fernseher – schön vorsichtig – aus dem Wohnzimmer in das Schlafgemach, stellt ihn auf, schaltet ihn ein, legt sich mit ner Flasch Bier aufs Bett und kuckt.

Die Gattin holt sich einen bequemen Stuhl, rückt die beiden Teddybären zurecht (ganz alte, aus der Kindheit), damit die auch etwas von dem Spiel haben und assistiert wohlwollend dem Spielbetrieb (holt ein Bier).

Später, in der Dunkelheit, das Kind ist auch schon gekommen, lässt in der Straße jemand klassische Trivialmusik und später Wagnerianisches so laut auf die Menschheit los, dass die Polizei kommen muss.

Bauarbeiten im Haus machen leidensfähig.